Vitamin B1 Wirkung, Dosierung und Erfahrung

Vitamin B1 Wirkung, Dosierung und Erfahrung

Das erste Vitamin, welches man findet, wenn man nach B-Vitaminen schaut, ist Vitamin B1. Es ist für den Körper unentbehrlich und hat starken Einfluss auf unsere Stimmung. Wir haben uns das Vitamin einmal genauer angesehen und erläutern, wie man einen Mangel erkennt, ob man es überdosieren kann und geben weitere Informationen.

Was ist Vitamin B1?

Entdeckt wurde es erstmals um 1882 vom Japaner Kanehiro Takaki, der das Vitamin erfolgreich bei der Behandlung einer Beriberi Krankheit einsetzte. Bei Vitamin B1 handelt es sich um ein Vitamin, welches auch als Thiamin oder Aneurin bezeichnet wird. Thiamin ist jedoch die häufigere Bezeichnung. Das Vitamin ist bereits an seinem eigentümlichen Geruch zu erkennen und für den Körper unverzichtbar. Es ist auch bekannt dafür, dass es in Lebensmitteln an Bedeutung verliert, wenn man sie zu stark erhitzt. Es ist eines der ersten, die dabei verloren gehen. Zudem wird innerhalb der letzten Jahre immer mehr bekannt, dass in manchen Ländern Lebensmittel zusätzlich mit dem Vitamin angereichert werden, um einen eventuellen Mangel auszugleichen. Innerhalb von Deutschland ist dies jedoch noch keine geläufige Praxis.

Vitamin B1

Was sind die Symptome bei einem Vitamin B1 Mangel?

Da Thiamin für den Körper unverzichtbar ist, macht sich relativ schnell ein Mangel bemerkbar. So ist beispielsweise belegt, dass bereits nach 14 Tagen die Reserven im Körper bis zu 50 Prozent aufgebraucht sind. Wer einen Mangel hat, der leidet häufig unter Reizbarkeit oder wird depressiv. Nicht umsonst wird es auch als Stimmungsvitamin bezeichnet. Dazu kommen Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Häufige Kopfschmerzen sind ebenfalls charakteristisch. Schlimmstenfalls kommt es zu Ödemen, einem niedrigen Blutdruck oder Herzversagen.

Der Körper ist ohne Thiamin nicht mehr in der Lage, genügend Energie zu produzieren, was sich auch in der Muskulatur bemerkbar macht. Ein dauerhafter Mangel führt zudem schnell zu Krankheiten wie dem Strachan-Syndrom oder Beriberi. Ein besonderes Augenmerk ist hierbei auf ältere Menschen zu legen, die unter Alzheimer leiden. Bei ihnen ist praktisch immer die Gefahr eines Mangels vorhanden, da sie Glucose und Sauerstoff nicht mehr richtig im Gehirn verwerten können.

Müdigkeit Appetitlosigkeit

Wie wirkt Vitamin B1 und wann kann es mir helfen?

Das wasserlösliche Vitamin übernimmt zahlreiche Aufgaben im Körper. Hier einmal eine kleine Übersicht:

  • Übernimmt die Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskel
  • Beeinflusst die Neurotransmitter GABA und Serotonin
  • Ist am Stoffwechsel der Neurotransmitter beteiligt
  • Regeneriert die Nervenzellen und ist somit essentiell ist Stress oder Traumasituationen
  • Ist an der Gewinnung von Energie beteiligt
  • Nimmt Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel

Zudem werden ihm bessere Eigenschaften zugesprochen, wenn der Körper gleichzeitig auch eine Behandlung mit dem Vitamin B6 erhält. So lässt sich beispielsweise idealerweise auf Stoffwechselreaktionen reagieren, die körpereigene Funktion des Nervensystems wird verbessert. In dieser Kombination haben sie zudem auch schmerzlindernde Wirkung.

Wo ist Vitamin B1 enthalten?

Vitamin B1 lässt sich idealerweise über Lebensmittel aufnehmen. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass die bereits erwähnte Hitzeempfindlichkeit beachtet wird. Beim Kochen wird es kategorisch zerstört, weil es wasserlöslich ist. Außerdem ist zu beachten, dass in Fisch beispielsweise Thiaminase enthalten ist, was das enthaltene Thiamin automatisch zerstört. Auch wird der Stoff beispielsweise bei der Herstellung von weißem Mehl zerstört, da der braune Keim, in dem das Thiamin enthalten ist, bei der Verarbeitung vom Rest entfernt wird. Hier einmal eine Top-10 Liste der Lebensmittel, die Vitamin B1 enthalten, inklusive dem Gehalt in mg pro 100 Gramm des Lebensmittels:

  • Bierhefe (13,0)
  • Weizenkeime (2,01)
  • Sonnenblumenkerne, frisch (1,9)
  • Sojabohnen, frisch (0,44)
  • Vollkorngetreide (0,35 – 0,46)
  • Schweinefleisch (0,23)
  • Bohnen, weiß (0,154)
  • Haferflocken (0,15)
  • Geflügel (0,11)
  • Pellkartoffeln (0,07)

Bei manchen Lebensmitteln ist auch die gegarte Version noch mit Vitamin B1 angereichert. Dies gilt beispielsweise für Geflügel oder Pellkartoffeln. Bei anderen Lebensmitteln ist es jedoch empfehlenswerter, diese geröstet oder aber gepresst zu verzehren. Letzteres gilt beispielsweise für Back- und Bierhefe.

Bierhefe Weizenkeime

Wie sieht der Vitamin B1 Tagesbedarf bei Männern und Frauen aus?

Der Bedarf unterscheidet sich je nach Altersklasse und fällt entsprechend höher oder niedriger aus. Auch das Geschlecht ist dabei ausschlaggebend. So ist beispielsweise eine Zufuhr der folgenden Dosen empfehlenswert:

  • Säuglinge bis 12 Monate brauchen 0,2 bis 0,4 Mikrogramm pro Tag
  • Kinder von 1 bis 15 Jahren sind mit 0,6-1,4 mg (weiblich/männlich) gut bedient
  • Frauen kommen mit 1,0 mg am Tag gut hin, Schwangere haben einen höheren Bedarf: 1,2 mg/Tag
  • Männer bekommen mit 1,0-1,3 Mikrogramm am Tag die ideale Dosis

Innerhalb von Deutschland ist es bereits bekannt, dass eine schlechte Versorgung mit B-Vitaminen vorliegt. Besonders bei Vollkornprodukten liegt dieser Mangel vor, wobei diese als gehaltvoller als die regulären Varianten gelten. Trotzdem ist ein Mangel weitestgehend nicht vorhanden.

Gibt es eine Vitamin B1 Überdosierung?

Eine Überdosierung durch Vitamin B1 zu erreichen ist fast nahezu unmöglich. Doch gibt es seltene Fälle, in denen das tatsächlich passiert. In diesem Fall kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen, die bis hin zu Atemnot oder Schockzustände reichen. Daher ist eine zusätzliche Einnahme von Thiamin nur begrenzt zu empfehlen und sofern eine Kontrolle stattfindet.

Gibt es Vitamin B1 Präparate zur Unterstützung?

Bevor man damit beginnt, B1 Präparate einzunehmen, ist eine eingehende Rücksprache mit dem Arzt empfehlenswert. Dessen Anweisungen sind streng zu befolgen, damit es bei hochdosierten Produkten zu keiner Überdosierung kommt. Der Markt bietet zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel, die man für seine Zwecke nutzen kann, jeweils mit einer sehr unterschiedlichen Dosierung. Daher ist die vorherige Rücksprache mit einem Fachmann ohnehin empfehlenswert. Geläufig sind Thiamin-Tabletten mit einem Gehalt von 50, 100 oder 200 Mikrogramm. Diese ersetzen jedoch eine ausgewogene Ernährung nicht und sollten daher nur eingenommen werden, wenn es wirklich nötig ist.

Wissenschaftliche Qualitätsmerkmale

Vitamin B1 wurde wissenschaftlich besonders hinsichtlich Gabe betrachtet, wenn beispielsweise eine Alkoholkrankheit oder Alzheimer vorliegt. So wurde in wissenschaftlichen Berichten darauf eingegangen, dass eine parentale Gabe von Vitamin B1 sinnvoll sein kann, da bei den Betroffenen bis zu 60 Prozent ein Mangel festgestellt werden kann. Auch ist die gastrointestinale Absorption ein Thema gewesen, was besonders im Bereich von Alzheimer Bedeutung besitzt. Denn in den meisten Fällen kann der Mensch die entsprechenden Stoffe nicht mehr so gut verwerten wie noch im gesunden Zustand. So werden beispielsweise auch Symptome eines Wernicke-Korsakoff-Syndroms behandelt.

Alzheimer oder Alkoholkrankheit

Externe Quellenhinweise
  1. Ann N Y Acad Sci. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26971083 2016 Mar;1367(1):21-30. doi: 10.1111/nyas.13031. Epub 2016 Mar 11.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Thiamin
  3. https://www.gesundheit.de/ernaehrung/naehrstoffe/vitamine/vitamin-b1-thiamin
  4. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2015/04/24/Okotest-Fast-alle-Produkte-ungenugend
  5. http://www.aerztezeitung.at/fileadmin/PDF/2015_Verlinkungen/State_Alkohol_Demenz.pdf

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