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Nährstoffverlust: Schwitzen beim Sport ist nicht nur gesund
Sich gesund schwitzen – eine Redewendung, die sowohl beim Auskurieren einer Krankheit als auch beim Sport oft zu hören ist. Doch wie gesund ist schwitzen eigentlich? Und gehen mit schweißtreibenden Sporteinheiten auch Nachteile einher? Dieser Artikel erklärt, was mit dem Nährstoffverlust beim Schwitzen gemeint ist und verrät, was Sie tun können, um tatsächlich auf gesunde Art und Weise zu schwitzen.
Welche Funktion hat Schwitzen?
Warme Temperaturen, Angstgefühl oder körperliche Anstrengung: Es gibt viele gute Gründe, weshalb der Mensch schwitzt. Über den Körper verteilt befinden sich zwei bis vier Millionen Schweißdrüsen, die jeden Tag etwa einen halben bis einen Liter Schweiß abgeben – und das alleine im Ruhezustand.¹ Bei großer Hitze kann der menschliche Körper sogar zwei bis vier Liter Schweiß innerhalb nur einer Stunde verlieren.²
In solchen Fällen ist jedoch Vorsicht geboten: Es droht ein Nährstoffverlust. Schwitzen ist mitunter sogar gefährlich – der Körper verliert überdurchschnittlich viele Mineralstoffe, Salze und sogar Vitamine, was zu einem Mangel führen kann (erfahren Sie mehr über Vitamin-B12-Mangel).
Die Verteilung der Schweißdrüsen konzentriert sich auf die Achseln, die Hände und die Fußsohlen. An den Unterschenkeln befinden sich hingegen am wenigsten schweißbildende Drüsen. Doch wieso schwitzt der Mensch eigentlich? Das hat in erster Linie temperaturregulierende Gründe. Der Schweiß, der über die Haut nach außen dringt, verdunstet. Dabei wird dem Körper Wärme entzogen – es handelt sich also um ein Kühlsystem.
Durch die Blutzirkulation wird durchweg Wärme vom Inneren des Körpers nach außen transportiert. Deshalb ist das menschliche Kühlsystem in seiner Art auch einmalig. Ein Hund beispielsweise muss zur Regulation der Körpertemperatur innehalten und hecheln, der Mensch kann seine Aktivität fortführen und dennoch von der körperinternen Abkühlung durch das Schwitzen profitieren.
Achtung, Nährstoffverlust: Schwitzen begünstigt Mineralstoffmangel
Wer viel schwitzt, muss jedoch einige wesentliche Dinge beachten. Denn übermäßiges Schwitzen kann einen Nährstoffverlust nach sich ziehen. Auch in biologischer Hinsicht ist zu viel Schweiß unnötig. Perlt der Schweiß in Tropfen ab, geht die Flüssigkeit verloren, ohne den gewünschten Kühleffekt zu erzielen. Optimal ist es daher, wenn nur ein dünner Schweißfilm über der Haut liegt. So verliert der Körper nicht zu viel Flüssigkeit.
Da Schweiß nicht nur aus Wasser besteht, sondern unter anderem Natrium, Chlorid, Kalium, Calcium und Magnesium enthält, gehen auch diese Stoffe beim Schwitzen verloren. Sie werden auch Elektrolyte genannt und zeichnen sich durch ihre flüssigkeitsregulierende Wirkung im menschlichen Körper aus. Die positiv geladenen Kationen (Magnesium, Calcium, Kalium und Natrium) sowie die negativ geladenen Anionen (Phosphat, Bikarbonat und Chlorid) nehmen die größte Relevanz für den menschlichen Organismus ein.
Umso wichtiger ist es, bei starkem Schwitzen den Wasser- und Elektrolytverlust wieder in eine gesunde Balance zu bringen. Nur wenn dem Körper nach dem schweißtreibenden Work-out ausreichend Flüssigkeit, Mineralstoffe und somit Elektrolyte zugeführt werden, ist schwitzen auch wirklich gesund.
Auffüllen der Elektrolyte – Schwitzen muss man ausgleichen
Damit das körpereigene Gleichgewicht an Flüssigkeit und Mineralstoffen wiederhergestellt wird, ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Das ist vor allem nach dem Sport besonders gut. Bereits vorab sollte eine gute Basis gelegt werden. Wer mit einem Durstgefühl ins Work-out geht, hat meist wenig Flüssigkeitsreserven.
Calcium- und magnesiumhaltige Mineralwasser bieten eine praktische Option, die Elektrolytverluste auszugleichen. Die Natrium- und Chloridspeicher lassen sich über die Nahrung schnell wieder auffüllen. So ist Natriumchlorid der Hauptbestandteil von Koch- und Speisesalz, das unter anderem in Brot- und Gebäck, Käse, Fleisch- und Wurstwaren enthalten ist.
Isotonische Getränke sind besonders beliebt, und zwar aus gleich zwei Gründen. Zum einen ähnelt der Nährstoffgehalt der Flüssigkeitszusammensetzung des menschlichen Blutes und kann somit besonders schnell vom Körper aufgenommen werden. Zum anderen wird durch den Wasseranteil des Getränks auch der Flüssigkeitspegel nach oben reguliert. Wer sich beim Sport darüber bewusst ist, dass es durch das Schwitzen zu einem Nährstoffverlust kommt und dementsprechend handelt, braucht sich jedoch nicht vor dem Flüssigkeitsverlust zu fürchten.
Quellenverzeichnis
- ¹ Schmidt, Johannes/Bechara, Falk G./Hoffmann, Klaus/Altmeyer, Peter: Krankhaftes Schwitzen. Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige. Stuttgart: Kohlhammer 2009, S. 17.
- ² ARD: Schweiß – die nasse Wahrheit. URL: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/schweiss-100.html (11.12.2018).
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